Das Mietkautionskonto: Definition, Einrichtung, Auflösung

Eine gute Möglichkeit, die Mietkaution sicher zu hinterlegen, ist die Verwendung eines Mietkautionskontos. Wir haben für euch alle nötigen Informationen zusammengestellt: Was ist ein Mietkautionskonto? Wer muss das Konto einrichten? Welche Banken bieten ein Kautionskonto an? Was ist bei der Auflösung zu beachten?

Hinweis zu Beginn: oftmals ist auch die Rede von einem Mietkautionssparbuch – dies ist dem Mietkautionskonto gleichzusetzen.

Markus
Aktualisiert am 2. April 2024 von Markus
Das Mietkautionskonto

Das Mietkautionskonto | ©Wolfilser – Fotolia.com

Wurde nach langer Suche endlich die passende Mietwohnung zu vertretbaren Konditionen gefunden, ist in der Regel nach der Unterzeichnung des Mietvertrages die Hinterlegung einer Mietkaution erforderlich. Kaum ein Vermieter wird darauf verzichten, zukünftig entstehende Ansprüche an seinen Mieter auf diese Weise abzusichern. Eventuelle Mietrückstände, nicht gezahlte Nebenkosten oder die Reparatur von Schäden in der Wohnung können mit der hinterlegten Kaution verrechnet werden.

Das Recht, eine Mietkaution zu verlangen, ist, ebenso wie weitere Bestimmungen zu diesem Thema, im §551 des BGB (“Begrenzung und Anlage von Mietsicherheiten“) geregelt. In diesem Gesetz ist nicht nur die zulässige Höhe der Kaution festgelegt, sondern auch, wie mit dem hinterlegten Geldbetrag umzugehen ist.

Wie hoch die geforderte Kaution sein darf, richtet sich nach der Höhe des Mietzinses. Zulässig sind in Deutschland maximal drei Monatskaltmieten. Diese müssen unabhängig vom sonstigen Vermögen des Vermieters auf einem separaten Konto angelegt werden.

In den meisten Fällen wird der vereinbarte Betrag auf ein sogenanntes Mietkautionskonto eingezahlt.

Was ist ein Mietkautionskonto?

Definition: Ein Mietkautionskonto funktioniert ähnlich wie ein Sparbuch mit dem Zusatz, dass es zu Gunsten des Vermieters gesperrt wird. Daher ist auch oft die Rede vom Mietkautionssparbuch. Es hat den Zweck, die Mietkaution für die Zeit des Mietvertrages zu hinterlegen. Der Vorteil eines Mietkautionskontos ist der Verbleib der Kaution separat vom Vermögen des Vermieters, wichtig bei einer eventuellen Insolvenz oder sonstigen Zahlungsschwierigkeiten.

Während der gesamten Laufzeit des Mietvertrages darf dieses Konto nicht gekündigt werden. Die Einlage wird marktüblich verzinst. Bestehen nach der Auflösung des Mietverhältnisses keinerlei berechtigte Ansprüche des Vermieters mehr, wird die Kautionssumme inklusive der Zinsen an den Mieter ausgezahlt. Die Zinsen, die mit dem Kautionskonto erwirtschaftet werden, zählen zu den Einkünften aus Kapitalvermögen und müssen entsprechend versteuert werden.

Eigenschaften des Mietkautionskontos:

  • eventuelle Ansprüche des Vermieters gegenüber dem Mieter werden sichergestellt
  • die Höhe der Mietkaution darf maximal 3 Nettokaltmieten beinhalten
  • das Konto ist während des Mietverhältnisses nicht kündbar
  • in jedem Fall ist das Mietkautionskonto separat vom Vermögen des Vermieters
  • es erfolgt eine marktübliche Verzinsung

Wer legt das Mietkautionskonto an?

Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Der Vermieter legt das Mietkautionskonto an oder der Mieter. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile.

I. Der Vermieter legt das Mietkautionskonto an

Hier müsst ihr euch um nichts kümmern: Der Vermieter legt bei einer Bank seiner Wahl das Mietkautionskonto an, ihr müsst lediglich den Betrag überweisen. Der Vermieter muss dich über die jährlichen Zinszahlungen informieren.

Vorteile

  • du musst dich nicht um das Anlegen des Kontos kümmern

Nachteile

  • der Vermieter ist der Eigentümer

  • du kannst die Bank in der Regel nicht selbst wählen

II. Der Mieter legt das Mietkautionskonto an

Viele Banken (Sparkassen, DKB etc.) bieten hier spezielle Modelle an. Der Mieter legt das Mietkautionskonto auf seinen Namen und verpfändet es an den Vermieter.

Vorteile

  • du bist der Eigentümer des Kontos
  • du kannst die Bank und damit den Zinssatz selbst wählen
  • du hast jederzeit Einsicht in das Konto

  • die Bank informiert dich bei eventuellen Zugriffen des Vermieters

Nachteile

  • eventuelle Gebühren für das Mietkautionskonto musst du tragen (es gibt jedoch viele Banken, die kostenfreie Konten anbieten)

  • der Aufwand liegt zunächst bei dir

Tipp: Wir empfehlen dir, dass du als Mieter selbst das Mietkautionskonto anlegst. Die Vorteile überwiegen einfach und die Banken bieten einen guten Service, damit die Aufwände überschaubar bleiben.

Alternativen zum klassischen Kautionskonto

Neben einem Sparbuch gibt es weitere Möglichkeiten, eine Mietkaution zu hinterlegen. In Frage kommen sowohl Tagesanleihen als auch Kautionsschutzbriefe. Unter bestimmten Umständen können sogar Bausparverträge oder Depotkonten als Mietgarantie genutzt werden.

Besonders beliebt sind jedoch Bankbürgschaften, da hier die bei einem Umzug oftmals dringend benötigten Barmittel nicht blockiert werden. Die Bank übernimmt in diesem Fall gegen entsprechende Gebühren eine Bürgschaft über die als Mietkaution geforderte Summe. Sollte die Bank diese Bürgschaft jedoch einlösen, weil der Vermieter berechtigte Forderungen gegen den Mieter geltend macht, die nicht ausgeglichen wurden, ist der Mieter verpflichtet, der Bank die entsprechende Summe zu ersetzen.

Zahlreiche Banken und Sparkassen bieten Mietkautionskonten an

Viele Banken bieten spezielle Modelle für das Mietkautionskonto an, diese werden jedoch aufgrund der wenigen zu erwartenden Gewinne für die Banken oftmals kaum beworben.  Informiert euch am besten bei eurer Hausbank oder vergleicht online.
Folgend haben wir einige Banken für euch aufgelistet mit dem entsprechenden Namen des Kontos:

  • DKB: DKB Mietkautionskonto
  • Postbank: Mietkaution-Sparkonto
  • Sparkasse: Sparbuch

Auflösung des Mietkautionskontos

Die Auflösung des Kontos erfolgt nach Beendigung des Mietverhältnisses und dem Ausgleich aller daraus resultierenden Verpflichtungen des Mieters. Um möglichst schnell an sein Geld zu kommen, sollte der Mieter alle Außenstände nachweislich beglichen und die Wohnung in vertragsgemäßem Zustand übergeben haben. Dazu empfiehlt es sich, ein Übergabeprotokoll anzufertigen. Darin sollte der einwandfreie Zustand dokumentiert sein, damit der Vermieter keinen Grund hat, die Rückzahlung der Kaution zu verzögern.

Darüber hinaus ist zu beachten, dass die meisten Konten nur mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten gekündigt werden können. Aus diesem Grund sollten die erforderlichen Schritte möglichst rechtzeitig mit dem Vermieter besprochen werden. Nur so kann vermieden werden, dass unnötige Wartezeiten entstehen und der Mieter länger auf die frei werdenden Mittel warten muss als unbedingt erforderlich. Auch wenn die Auflösung des Kautionskontos bei der Bank beantragt wurde, verliert der Vermieter nicht sein Recht, bei noch bestehenden Verpflichtungen des Mieters den entsprechenden Teil der Kautionssumme als Ausgleich zu beanspruchen.

Das ist bei der Auflösung zu beachten:

  • oftmals 3 Monate Kündigungsfrist des Mietkautionskontos
  • eventuelle Verpfändung des Kontos vom Vermieter zurückfordern
  • Vermieter kann bei fehlender Nebenkostenabrechnung einen Teil der Mietkaution einbehalten
  • unterstützt die schnelle Rückzahlung: übergebt die Wohnung in einem einwandfreien Zustand

Wir hoffen, der Artikel hat euch einen guten Überblick über das Thema Mietkautionskonto / Mietkautionssparbuch gegeben.

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Disclaimer: Dieser Artikel bietet keine Rechtsberatung. Alle Fakten wurden nach besten Wissen zusammengetragen, es gibt kein Recht auf Vollständigkeit. Fragt im Zweifelsfall euren Anwalt.